Version: GSB 7Redaktionsstruktur
Ein zentrales Unterscheidungsmerkmal innerhalb eines Mandanten ist die Redaktion. Üblicherweise gibt es in Behörden und Institutionen mehrere Zuständigkeiten, die in diesem System jeweils als Redaktion abgebildet werden. Auch wenn es bei einem Mandanten für den Onlinebereich nur eine einzige Gruppe gibt, wird diese als eine Redaktion repräsentiert.
Komponenten der Redaktionsdefinition
Um Redaktionen innerhalb des GSB einheitlich und strukturiert definieren zu können, sind in den vorausgegangen Kapitel die Bausteine zur Spezifikation einer Redaktion beschrieben worden:
LRS:
Eine Logische Ressourcen-Sammlung (LRS) beschreibt einen Ausschnitt der CMS-Ordnerstruktur und der darin abgelegten Dokumente. Die Angabe, für welche Dokumente eine Redaktion zuständig ist, erfolgt auf der Basis der LRS.
Workflows:
Die Arbeitsschritte, die innerhalb einer Redaktion zur Veröffentlichung von Dokumenten notwendig sind, werden mithilfe von Workflows beschrieben.
Gruppen:
Gruppen (bzw. die zugehörigen Rollen) kennzeichnen, welche Aktionen ein Benutzer, der Mitglied von bestimmten Gruppen ist, im CMS durchführen kann, sowohl bei der Bearbeitung von Dokumenten als auch bei der Durchführung von Aufgaben innerhalb eines Workflows.
Eine Redaktion setzt sich also aus LRS-, Workflow- und Gruppendefinitionen zusammen, die zunächst ein abstraktes Regelwerk für die Zuständigkeiten sowohl der Redaktion innerhalb des Webauftritts des Mandanten als auch innerhalb der Redaktion selbst festlegen. Um einen CMS-Nutzer im konkreten Redaktionsbetrieb einzubinden, muss dieser CMS-Nutzer seinen Aufgaben entsprechend den LRS-, Rollen- und Rechtegruppen zugeordnet werden (vgl. Abbildung 6).
Ziel der Redaktionsdefinition ist es, eine möglichst einfache Schnittstelle zu schaffen, die durch die Zuordnung von CMS-Nutzern zu Gruppen (und somit zu Rollen und Rechten), die CMS-Nutzer in ein Regelwerk von Berechtigungen einbindet. In diesem redaktionsspezifischen Regelwerk ist eindeutig festgelegt worden, welche Gruppe im redaktionellen Prozess welche Dokumente bearbeiten darf und welche Gruppe innerhalb eines Workflows welche Aufgaben übernehmen darf bzw. welche Gruppe innerhalb eines Workflows für welche Aufgaben zuständig ist.
Zusammenspiel der Komponenten
Um eine Redaktion zu definieren, wird mithilfe einer oder mehrerer LRS festgelegt, auf welchen Bereichen der CMS-Ordnerstruktur die Mitglieder der Redaktion arbeiten sollen. Aus der LRS Definition ergeben sich dann die Gruppen, in denen CMS-Nutzer einzutragen sind, wenn sie die Dokumente innerhalb der LRS bearbeiten sollen.
Die Arbeitsprozesse der Redaktion werden mithilfe von Workflows festgelegt. Aus den Workflow-Gruppen ergeben sich die Gruppen, in denen ein CMS-Nutzer eingetragen werden muss, um innerhalb des Workflows bestimmte Aufgaben zu übernehmen (vgl. Beispiel 3.3).
Um die Zuordnung der Redaktionsmitglieder zu den einzelnen Gruppen zu vereinfachen können hierarchische Gruppen eingesetzt werden.
Beispiel
In den vorausgegangenen Beispielen wurden die für die Redaktionsdefinition eines Mandanten relevanten Bausteine bereits in Teilen definiert (vgl. 3.3 ). Diese Ergebnisse werden hier aus Sicht der Redaktionsdefinition noch einmal zusammengetragen.
Die Redaktion bearbeitet die LRS „Allgemeines“ und „Innenpolitik“; die daraus resultierenden Gruppen werden in der folgenden Tabelle den Redaktionsrollen zugeordnet. Entsprechendes gilt für die eingesetzten Workflows. Die Zuordnung der Workflow-Gruppen zu den Rollen muss die Aufgabenverteilung in der Redaktion berücksichtigen.
Redaktion: Innenpolitik | |
LRS | Innenpolitik (xyz_lrs_innenpolitik) |
Allgemeines (xyz_lrs_allgemeines) | |
Workflows | 2-Augen |
4-Augen | |
6-Augen | |
Redaktionsgruppen | LRS- WorkflowGruppe |
Redakteur (Ersteller)
| Techn. Rollenzuweisungen:
|
Redakteur (Qualitätsbeauftragter)
| Techn. Rollenzuweisungen:
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Site Manager
| Techn. Rollenzuweisungen:
|
Aus der obigen Aufteilung ergibt sich, dass bspw. Redakteure mit der Ausprägung „Ersteller“ nur Workflows anstoßen dürfen, jedoch keine Freigaben oder Publikationen durchführen dürfen. Redakteure mit der Ausprägung „Qualitätsbeauftragter“ können Workflows initiieren, freigeben und publizieren, wobei jedoch das „n-Augen-Prinzip“ gewahrt bleibt. Benutzer der Rolle „Site Manager“ können in dieser Redaktion an allen Workflows der Redakteure teilnehmen und darüber hinaus mithilfe des „2-Augen-Workflows“ Inhalte direkt publizieren.