GSB 7.0 Standardlösung

Redaktionen

Eine Redaktion ist verantwortlich für die Dokumente eines bestimmten Bereichs innerhalb des CMS (ausgewählte Ordner innerhalb der CMS-Ordnerstruktur).

Dies kann ein Thema innerhalb eines Webauftritts einer Abteilung, der Webauftritt der Abteilung selbst oder eine ganze Behörde sein.

Vereinfacht ausgedrückt beantwortet eine Redaktionsdefinition die Frage: „Wer bearbeitet welche Inhalte mit welchen Prozessen?“

Mögliche Redaktionsstruktur Mögliche Redaktionsstruktur Abbildung 1: Mögliche Redaktionsstruktur

Zu einer Redaktion gehören Benutzergruppen, die alle nötigen Schritte abdecken, die zur Veröffentlichung von Dokumenten erforderlich sind. Die Zuordnung bestimmter Benutzergruppen zu einer Redaktion kann unterschiedliche Ausprägungen und damit verbundene Komplexität besitzen.

Im einfachsten Fall existiert in einer Behörde für klar definierte Bereiche innerhalb des CMS eine zuständige Redaktion. Innerhalb dieser Redaktion existieren dann explizit definierte Gruppen von Benutzern, welche die Rollen, beispielsweise Redakteur oder Qualitätsbeauftragter, für die Workflows in diesem Bereich einnehmen (vergleiche Abbildung 1). Innerhalb eines Bereichs werden zur Veröffentlichung von Dokumenten die Workflows in der zuständigen Redaktion durchlaufen.

Um diese Struktur flexibel und anpassbar zu gestalten, kann ein einzelner Benutzer natürlich in mehreren Bereichen die Rolle Redakteur einnehmen, wobei er dann Teil der zugehörigen Benutzergruppen und somit der entsprechenden Redaktionen ist. Ebenso kann ein Benutzer in unterschiedlichen Redaktionen unterschiedliche Rollen wahrnehmen, z.B. Redakteur in der Abteilung A und Qualitätsbeauftragter in der Abteilung B.

Abbildung 2: Hierarchische Redaktionsstruktur Abbildung 2: Hierarchische Redaktionsstruktur Abbildung 2: Hierarchische Redaktionsstruktur

Sind die Bereiche innerhalb des CMS hierarchisch organisiert, z.B. analog zur Organisationsstruktur einer Behörde, so kann eine komplexere Organisation der einzelnen Redaktionen sinnvoll sein (vergleiche Abbildung 2).

Darüber hinaus ist es häufig sinnvoll, Redaktionen nicht nur rein organisationsbezogen zu strukturieren, sondern für einzelne Themen, deren Dokumente von Redakteuren aus unterschiedlichen Organisationseinheiten erstellt werden, eigene Redaktionen einzurichten.

Begriffsdefinition

Für ein eindeutiges, gemeinsames Verständnis werden folgende Begriffsdefinitionen festgelegt:

BegriffBeschreibung
BenutzerBenutzer sind namentlich benannte Personen, die ein eigenes Benutzerlogin im CMS bekommen
RechtegruppeRechtegruppen sind definiert als im CMS angelegte Gruppen, auf denen Ressourcenrechte vergeben werden. Benutzer können mehreren solchen Gruppen zugeordnet werden, wodurch sich die Gesamtmenge an Rechten auf Ressourcen im CMS für den einzelnen Benutzer ergibt.
EditorgruppeEditorgruppen sind ebenfalls im CMS angelegte Gruppen. Diese Gruppen werden verwendet, um einem Benutzer eindeutig eine Editorkonfiguration zuzuweisen. Jeder Benutzer darf in maximal einer Editorgruppe Mitglied sein. Für jede Editorkonfiguration sollte explizit eine Gruppe angelegt werden, sodass festgelegt werden kann, dass jeder Benutzer in genau einer Editorgruppe Mitglied ist. Editorgruppen erhalten keine Ressourcenrechte.
RollengruppeEine Rollengruppe ist eine im CMS angelegte Gruppe, die bei der Definition der Redaktionen verwendet wird und somit eine Rolle innerhalb eines Workflows repräsentiert (z.B. Redakteur, Qualitätssicherer). An diese CMS-Gruppen sollten keine Ressourcenrechte vergeben werden.
AbnahmeIn diesem Dokument ist mit Abnahme der Vorgang der inhaltlichen Freigabe eines Dokuments gemeint, welcher beispielsweise nach dem 4-Augen-Prinzip in der Regel durch den Qualitätsbeauftragten wahrgenommen wird.
PublikationIn diesem Dokument ist mit Publikation der Vorgang des Veröffentlichens eines Dokuments gemeint.
MandantIn diesem Dokument ist mit Mandant der Content bzw. Content-Bereich im CMS gemeint, der einen Webauftritt eines Ressorts bzw. einer Behörde verwaltet.

Grundlegende Idee

Redaktionen stellen im Government Site Builder (GSB) das zentrale Instrument bereit, um die Aufgaben und Zuständigkeiten für den Webauftritt eines Mandanten zu definieren. Ein Mandant kann verschiedene Zuständigkeitsbereiche bzw. Redaktionen besitzen, in denen wiederum grundlegend unterschiedliche Arbeitsprozesse zur Veröffentlichung von Dokumenten durchlaufen werden.

Um Redaktionen innerhalb des GSB einheitlich und strukturiert definieren zu können, werden der (technische) Aufbau und die entsprechenden Bausteine zur Spezifikation einer Redaktion in den folgenden Kapiteln dieses Dokuments beschrieben. An dieser Stelle wird der grundlegende technische Aufbau einer Redaktion vorab nur kurz skizziert:

Dokumente:

  • Die Angabe, für welche Dokumente eine Redaktion zuständig ist, erfolgt sinnvollerweise auf der Basis der CMS-Ordnerstruktur, indem Teilbereiche der Ordnerstruktur einer Redaktion zugeordnet werden.

Rollen und Rechte:

  • Zur einfacheren Verwaltung der Rechte werden Rechtegruppen definiert, die eine bestimmte Anzahl von Rechten haben. Diese Rechte kennzeichnen, welche Aktionen ein Benutzer, der dieser Gruppe zugeordnet ist, im CMS auf Ressourcen durchführen kann. Darüber hinaus werden die Benutzer Rollengruppen zugeordnet, die definieren, welche Aufgaben ein Benutzer innerhalb eines Workflows in einer Redaktion wahrnehmen kann. Am Ende sollte klar sein, wer im redaktionellen Prozess welche Aufgaben übernehmen darf und wer für welche Aufgaben zuständig ist.

Workflows:

  • Die Arbeitsschritte, die innerhalb einer Redaktion zur Veröffentlichung von Dokumenten notwendig sind, werden mithilfe von Workflows beschrieben. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Steuerung des Ablaufs der einzelnen Arbeitsschritte und der Koordination der Redaktionsmitglieder. Durch ein- oder mehrstufige Workflows bzw. Redaktionsprozesse wird die Qualitätssicherung optimiert.

Redakteure und SiteAdmin

Innerhalb einer Redaktion bzw. der zugehörigen Workflows wird nicht zwischen den Aufgaben von Redakteuren und SiteAdmin unterschieden. Die notwendige Unterscheidung erfolgt auf Basis von expliziten „Content“- und „Konfigurations“-Redaktionen. In einer „Content“-Redaktion werden die redaktionellen Inhalte eines Webauftritts bearbeitet, sodass hier die Aufgaben von Redakteuren adressiert werden. In einer „Konfigurations“-Redaktion können Konfigurationsdokumente (Navigation, Layout, Style usw.) bearbeitet werden. Diese sollten in der Regel nur den SiteAdmin zur Verfügung stehen.

Durch die Einführung der „Content“- und „Konfigurations“-Redaktionen kann in den folgenden Abschnitten bei der Beschreibung der Rollen, Rechten und Workflows auf eine Unterscheidung zwischen Redakteuren und SiteAdmin verzichtet werden.